• 22. Juli 2021

Die Einrichtungsleitung hat Angehörige von Bewohnern, die während der Corona-Pandemie in St. Maria verstorben sind, zu einem Gedenkgottesdienst eingeladen. Raphael Steber, Seelsorger der Theresia-Hecht-Stiftung mit seinem Seelsorgeteam hat die Feier vorbereitet und durchgeführt. „Für viele Menschen war es in den vergangenen Monaten schwer, Hoffnung und Zuversicht zu bewahren. Wir wollen heute Gott um seinen Trost bitten. Wir wollen ihn bitten, dass unsere Verstorbenen in seinem Reich geborgen sind. Und wir wollen Dank sagen, die in der herausfordernden Zeit für unsere Bewohner da waren“, so der Seelsorger in seiner Einführung.

Lieder, Texte und Gebete bildeten einen schönen Rahmen für die Gedenkfeier. In der Vorbereitung zur Feier wurden Angehörige und Mitarbeitende eingeladen, in einigen Auszügen ihre Erfahrungen während der Coronazeit mitzuteilen. Tenor der Aussagen war bei vielen, dass es einfach schwer war, die Angehörigen nicht so begleiten zu können, wie sie es sich gewünscht hätten. Die Situation schob aber einen Riegel davor. Aber trotz allem wurde viel Anerkennung und Dank an St. Maria ausgesprochen, dass so viel als möglich war, genehmigt wurde. Und das bleibt trostreich in der Erinnerung.

Der anglikanische Bischof Charles Henry Brent hat in einem Gedicht zum Ausdruck gebracht, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein neuer Anfang, ein Neubeginn.

Was ist Sterben?

Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte
wie es am Horizont verschwindet.
Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.“
Verschwunden wohin?
Verschwunden aus meinem Blickfeld – das ist alles.
Das Schiff ist nach wir vor so groß wie es war
als ich es gesehen habe.
Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus
meinen Augen verschindet ist in mir,
es hat mit dem Schiff nichts zu tun.
Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben
mir sagt, es ist verschwunden, gibt es Andere,
die es kommen sehen, und andere Stimmen,
die freudig Aufschreien: „Da kommt es!“
Das ist sterben.
                                               Charles Henry Brent

Für jede verstorbene Person war eine Gedenkkerze entzündet worden und weiße Rosen aufgestellt. Die Angehörigen durften nach Beendigung der Feier jeweils eine Kerze und Rose mit nach Hause nehmen. Das war eine sehr schöne und wertschätzende Geste an die trauernden Angehörigen.